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Sonnenschutz

INCI – Eine kleine Übersetzungshilfe

Zum Frühstück ein leckeres Ovum mit einer Prise Maris Sal. Und für den erfrischenden Start in den Tag ein großes Glas mit dem Saft der Citrus Aurantium Dulci. Was sich lecker und einladend anhören könnte, klingt eher wie das berühmte böhmische Dorf. Ähnlich verhält es sich mit den INCI-Bezeichnungen auf kosmetischen Produkten. Um sie zu verstehen, muss man die richtige Übersetzung kennen.

Um es vorneweg zu sagen: Selbst, wenn man die Liste der Inhaltsstoffe auf der Gesichtscreme, dem Shampoo oder der Sonnenmilch nicht kennt, kann man sicher sein, dass die Produkte sicher und unbedenklich zu gebrauchen sind. Die EU-Kosmetikverordnung ((EG) Nr. 1223/2009),  regelt, welche Inhaltsstoffe in einem kosmetischen Produkt nicht angewendet werden dürfen oder für welche Stoffe es Einsatzbeschränkungen in Form von Anwendungsgebieten existieren. Verbrauchersicherheit hat oberste Priorität. 

Und trotzdem möchten wir gerne ein wenig Licht ins Dunkel der ganzen englischen und lateinischen Bezeichnungen bringen, die auf jedem kosmetischen Produkt in den Ladenregalen auf der ganzen Welt zu finden sind. Die Verwendung der INCI Namen ist eine internationale Vereinbarung zur genauen Kennzeichnung von Inhaltsstoffen in Kosmetikprodukten.

Eine kleine Aufklärung zum Thema „Bezeichnung“ finden Sie hier bei uns auf der Sonnenseite.

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Schauen Sie sich unsere Übersicht an und erfahren, was in einer Sonnencreme enthalten ist.

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Kombinationen von UV-Filtern werden eingesetzt

Ein Sonnenschutzprodukt besteht grundsätzlich aus einer Mischung mehrerer UV-Filter. Dabei ist es nicht unüblich, dass bis zu 6 unterschiedliche UV-Filter verwendet werden. Dies geschieht, um für SPF, UVB + UVA Schutz die richtige Perfomance erzielen zu können. Die Absorptionsleistungen der UV-Filter weisen in den verschiedenen Wellenlängen eine unterschiedliche Effizienz auf. Um nun den bestmöglichen Schutz zu erhalten, werden Kombinationen verwendet. 

Zudem gilt es zu beachten, dass die meisten UV-Filter lipophil sind, das bedeutet, dass sie mit dem Ölbestand im Produkt gemischt sind. Eine Formulierung von Sonnenschutzmittel besteht meistens aus beiden Phasen, Wasser und Öl (woraus eine Emulsion besteht). Es ist dann von Vorteil, wenn man in jeder der Wasser und Öl Phasen Filter einsetzt. 

Manche Filter, bzw. auch Filterkombinationen sind leider photoinstabil. Ist das der Fall, dann bauen sie unter Sonnenbestrahlung ab, und es entstehen andere Moleküle oder freie Radikale. Für die freien Radikalen gilt, dass sie sehr schnell mit anderen Molekülen reagieren und dies auch mit Bereichen der Haut tun können. In der Folge kann es zu Hautreaktionen kommen. Dies ist natürlich nicht gewollt und muss vermieden werden. Die Verwendung von photostabilen UV-Filtern, die unter Sonnenbestrahlung stabil bleiben, ist von ganz speziellem Interesse.

Kurz zusammengefasst: Wenn man sich alle Aspekte anschaut, erklärt es sich, dass es eine gute und kluge Auswahl verschiedener UV-Filter benötigt, um die passenden und gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Neben dem Lichtschutzfaktor und der Photostabilität gehört u.a. auch der Trend Sonnenschutz im Sinne der Umweltverträglichkeit zu formulieren und herzustellen dazu.

Infobox: Damit Sie direkt erkennen, in welchen Produkten unsere ausgewählten UV-Filter enthalten sind, dechiffrieren wir sie und ordnen für Sie die Klarnamen zu.

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Nicht alle Stoffe auf einer INCI-Liste sind für den Endverbraucher scheinbar unbekannt. Es finden sich in kosmetischen Produkten auch zahlreiche Inhalte, die wir alle aus dem täglichen Leben kennen, teilweise auch regelmäßig konsumieren. Auswahl? Gerne:

Butter = Butyrum
Essig = Acetum
Fischleberöl = Piscum Lecur Oil
Hefe = Faex
Kochsalz = Sodium Chloride
Wasser = Aqua
Bienenwachs = Cera Alba
Honig = Mel
Lebertran = Gadi Lecur Oil
Kuhmilch, fettfrei = Sine Adipe Lac
Milchzucker = Lactose
Traubenzucker = Glucose
Rapsöl = Canola Oil
Zucker = Sucrose
Aloe Vera = Aloe Barbadensis
Apfel = Pyrus Malus

Hauptarten einer Emulsion: Links Öl in Wasser und rechts Wasser in Öl
Hauptarten einer Emulsion: Links Öl in Wasser und rechts Wasser in Öl

Besonders hilfreich sind die INCI-Angaben für Allergiker, Kontaktallergiker und/oder Menschen mit sehr empfindlicher und sensibler Haut. Kennen sie die Stoffe, die ihnen nicht gut tun, dann können sie diese mithilfe der INCIs schnell identifizieren und so auf ein anderes Produkt ihrer Wahl ausweichen.

Da wir mit diesem Artikel ja ein wenig Hilfestellung liefern wollten, möchten wir gerne nachreichen, was auf dem Frühstücksplan stand. Ein leckeres Ei mit einer Prise Meersalz und einem großen Glas Apfelsinensaft. Wissensdurst muss gestillt werden.

Begriffe aus der Welt der UV-Filter Formulierungen

Lipophil
Ist ein UV-Filter lipophil, dann mischt oder löst er sich gut in Fetten und Ölen, bzw. kann seinerseits Fette und Öle gut lösen.

Hydrophil
Ein hydrophiler Stoff „liebt“ das Wasser und ist wasserlöslich.

Photostabilität
Ein UV-Filter muss photostabil sein, um der UV-Bestrahlung zu widerstehen. Ist dies nicht der Fall, dann wird der Filter instabil und zerfällt. Um sicheren und guten Sonnenschutz zu erreichen, ist Photostabilität ein absolutes Muss. Zu beachten: Wenn zwei Formulierungen den gleichen SPF haben, ist die Effizienz einer Formulierung mit instabilen Filtern gegen Sonnenbrand gleich der Effizienz einer Formulierung mit stabilen Filtern. Aber es braucht in der instabilen Version viel mehr Filter, die hinzugegeben werden müssen. Außerdem können bei Photoinstabilität einiger UV-Filter andere Moleküle und freie Radikale entstehen. Mögliche Hautreaktionen will und muss man durch die Verwendung photostabiler UV-Filter vermeiden.

Emulsion
Gemisch unterschiedlicher Flüssigkeiten, die nur schwer miteinander mischbar sind. Der Einsatz von Emulgatoren hält beide Phasen zusammen. Diese Komponeten haben einen lipophilen und einen hydrophilen Teil. Dadurch können sie sich direkt an der Grenze zwischen der Wasser und der Öl Phase platzieren und sie so zusammenhalten. Emulsionen gibt es als Wasser in Öl oder als Öl in Wasser Verbindung. Ganz bestimmt bekannt: Milch, Butter, Sahne und Mayonnaise sind Emulsionen aus dem Lebensmittelbereich.