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Sonnenschutz

Pflanzen und ihr Sonnenschutz

Sonnenlicht ist überlebenswichtig. Nicht nur für Mensch und Tier, auch die Pflanzenwelt ist davon abhängig. Und ebenso ist Sonnenschutz für Pflanzen ein Thema.

Als wir über Sonnenschutz in der Vogelwelt berichtet haben, war das Thema UV-Schutz relativ schnell erledigt. Vögel haben mit ihrem Federkleid eine fast perfekte Art sich vor den Strahlen zu schützen. Ähnlich unserer Kleidung. Bei anderen Tieren war der genaue Blick schon etwas interessanter und aus Sicht der Evolution auch spannender. Und vielleicht erinnert Sie der nächste Anblick eines dreckbesudelten Elefanten im Zoo an die vergessene Sonnencreme. 

Schauen wir uns jetzt in der Pflanzenwelt um, machen einen Abstecher in die Wüste, haben direkt das Bild des großen einsamen Kaktus vor Augen, scheint das Thema wieder schnell erkundet zu sein. Der Wüstenkaktus will Sonne, braucht Wärme und scheint sich um UV-Strahlung nicht zu kümmern. Okay, vermutlich haben wir uns den robustesten Vertreter aus der Pflanzenwelt ausgesucht, wenn es um die Sonnenverträglichkeit geht. 

Generell ist es bei Pflanzen aber so, wie bei uns Menschen. Sie brauchen die Sonne, um zu wachsen und zu gedeihen. Wird die Bestrahlung zu intensiv nehmen sie schaden. Der verbrannte Rasen im Hochsommer oder die vertrocknete Topfpflanze auf der Sonnenterrasse seien als bildliche Beispiele genannt. Wir betonen es immer wieder gerne: Die Dosis macht das Gift. Zu viel ist zu viel.

Für die Pflanzen ist die Gleichung ganz einfach: Keine Sonne – Keine Photosynthese = Keine Energie und keine neuen Zellbausteine. Dabei ist die Photosynthese nicht nur für die Pflanzen von Bedeutung, denn auch wir Menschen profitieren davon. Pflanzen sind in der Lage nach Aufnahme von Licht und Kohlendioxid durch genau diese Photosynthese Glukose und Sauerstoff herzustellen. 

Zu viel UV-B Strahlung wiederum schädigt Erbgut und Proteine der Pflanzen, Mutationen sind die Folge. Besonders Blüten reagieren empfindlich darauf. Bis zu einem gewissen Punkt können Pflanzen sich durch die sogenannten sekundären Pflanzenstoffe, z.B. Flavonoiden und Carotinoiden, vor schädlicher Strahlung schützen. Forscher vom Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie haben bei ihren Untersuchungen einen Inhaltsstoff gefunden und identifiziert, der Pflanzen besonderen Schutz vor UV-B Strahlung bringt. Sie durften anschließend der neu entdeckten Stoffklasse auch gleich einen Namen geben: Saiginole. „Wir haben das alte japanische Wort saigiru genutzt, es steht für Blockierung oder Unterbrechung. Daran haben wir die typische Endung „nol“ für die Stoffgruppe der Flavonole angefügt“, erklärt Dr. Takayuki Tohge in einer Pressemitteilung des Max-Planck-Institut. Hier finden Sie die ganze Pressemitteilung.

UV-Schutz in der Tierwelt 

Für die Tierwelt steht das Thema Sonnenschutz auf der Tagesordnung. Sonnenschutz ist in vielen Fällen auch Hitzeschutz. 

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Ähnlich dem Sonnenschutz für Menschen steht auch die Forschung für UV-Schutz in der Pflanzenwelt nicht still. Der Einfluss wechselnder Lichtverhältnisse auf Photosynthese und pflanzeneigenem Sonnenschutz sei als Beispiel laufender Untersuchungen genannt. Gerade auch mit Blick auf Ernteerträge bei Nutzpflanzen und deren Schutz im Hochsommer sind kommende Untersuchungen und Forschungen von besonderer Bedeutung. Wissenschaft schläft nie und bleibt immer neugierig. Es gibt weiter viel zu entdecken und wir können auch heute noch von der Natur lernen. 

Aber wie können wir unsere eigenen Pflanzen, Sträucher und Gräser nun ganz unwissenschaftlich vor Sonnenbrand schützen? Wasser und Schatten spenden sind zwei probate Mittel. Aber denken Sie beim Gießen daran, nie in der prallen Mittagssonne den Wasserschlauch anzustellen. Morgens oder abends sind die besten Zeiten, um Ihren Pflanzen die nötige Abkühlung zu verpassen.